Im November verkündete SKW Piesteritz den Bezug von Biomethan zur Produktion innovativer, klimafreundlicherer Düngerspezialitäten auf Harnstoffbasis mit reduziertem CO²-Fußabdruck. Mit Ausbringung des Qualitätsdüngers startet im März offiziell die Kooperation zwischen SKW Piesteritz, AGRAVIS Ost, Roland Mills Ost und Lieken. Bereits in diesem Sommer wird das Getreide geerntet und weiterverarbeitet. Vom grünen Dünger bis zu CO²-reduzierten Backwaren leisten die Kooperationspartner einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz in Deutschland.
Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz, AGRAVIS Ost, Roland Mills Ost und Lieken starten gemeinsames Projekt einer klimafreundlicheren Lebensmittel-Wertschöpfung durch den Einsatz grüner Düngemittel.
SKW Piesteritz erzielt durch den Einsatz von Biomethan zukünftig einen bis zu 90 Prozent niedrigeren CO²-Fußabdruck in der Produktion. Die grünen Premiumdünger, insbesondere ALZON® alpha neo-N, überzeugen neben der klimafreundlicheren Produktion durch innovative Inhibitoren, die klimaschädliche Lachgasemissionen um bis zu 60 Prozent mindern und so die Landwirte bei der Erreichung von Klimazielen unterstützen. „Wir treiben die Defossilisierung unserer Produkte konsequent voran. SKW Piesteritz prüft weitere mögliche Investitionen für eine nachhaltige und ressourcensparende Ammoniak- und Harnstoffproduktion. Dazu gehört der Einsatz grünen Wasserstoffs sowie die Abscheidung überschüssigen CO² aus den Prozessanlagen. Wesentliche „Green Deal“-Projekte zur nachhaltigen Transformation befinden sich in der Umsetzung. Wichtig ist hierbei aber auch, dass die EU und die Politik in Deutschland die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, so Geschäftsführerin Antje Bittner.
AGRAVIS Ost ist Bindeglied zwischen Düngemittelproduzent und Landwirtschaft
Agrarhändler AGRAVIS Ost, eine Tochtergesellschaft der AGRAVIS Raiffeisen AG, versorgt Landwirtschaftsbetriebe auf kurzem Wege mit nachhaltigen Düngemitteln. „Wir fokussieren das Projekt zunächst auf das Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und gewährleisten damit kurze Transportwege zwischen Düngemittelproduzent, Agrarhändler, Landwirt, Getreidemühle und Bäckerei. Zukünftig wird die Nachfrage nach klimafreundlicheren Düngemitteln steigen. Als Bindeglied zwischen Düngemittelproduzent und Landwirtschaft betreiben wir gemeinsam mit den Bauern aktiven Klimaschutz“, so Dr. Olaf Günther-Borstel, Geschäftsführer AGRAVIS Ost. Zudem sollen ab dem Jahr 2025 an den Standorten von AGRAVIS Ost etwa 30 Prozent des Strombedarfes über Photovoltaik-Anlagen abgedeckt werden. Der Prozess des Weizenanbaus wird von der VERAVIS GmbH, einer Tochtergesellschaft der AGRAVIS Raiffeisen AG, nach dem Cradle-to-gate-Ansatz bilanziert. Nur so können CO2e-Reduktionen nachgewiesen und in der nachgelagerten Lieferkette weitergegeben werden, um einen Mehrwert zu schaffen.
Prozess-und lebensmittelsicheres Mehl
Im ersten Schritt werden in der kommenden Ernte ca. 3.000 Tonnen dieses CO²-reduzierten Weizens von Roland Mills Ost, in Thüringen zu Mehl verarbeitet. „Dank der langjährigen Partnerschaft mit Landwirten aus der Region vermahlen wir, an unserem Standort in Bad Langensalza, Getreide zu einem prozess-und lebensmittelsicheren Mehl. Wir freuen uns mit diesem gemeinsamen Projekt über die komplette Lieferkette einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen. Dank des Einsatzes grüner Düngemittel reduziert sich der CO²-Fußabdruck unserer Produkte um ca. 35 Prozent“, erklärt Norbert Krisch, Geschäftsleitung Roland Mills Ost.
Kreislauf der klimafreundlichen Lebensmittel-Wertschöpfung
In Lutherstadt Wittenberg schließt sich der Kreislauf der klimafreundlichen Lebensmittel-Wertschöpfung: Hier betreibt Lieken, einer der führenden Brot- und Backwarenhersteller, eine der modernsten Großbäckereien Europas. Mit dem zuvor gewonnenen Qualitätsmehl können rund 3.800 Tonnen Brot hergestellt werden. Dies deckt den jährlichen Brotkonsum einer Großstadt wie Potsdam.
Die Kooperation zwischen SKW Piesteritz, AGRAVIS Ost, Roland Mills Ost und Lieken ist ein Leuchtturm auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Landwirtschaft mit minimalen CO2e-Fußabdrücken landwirtschaftlicher Produkte und bildet die Grundlage für eine grünere Zukunft.